Sanfter Asphalt (Roman), Löcker Verlag, März 2017
Ein junger Mann geht durch die Gassen der Stadt, stets auf der Suche nach dem, was sie zusammenhält und in die Brüche gehen lässt. Recht schnell sind die Verantwortlichen gefunden: die Bewohnerinnen und Bewohner Wiens, ihre Abgründe und Besonderheiten, ihr Grant und ihr Charme. Und dann gibt es noch diese Frau namens Edith. Was muss der namenlose Protagonist tun, damit das Durchqueren dieses Labyrinths am Ende des Tages einen Sinn ergibt? Sich verlieben?
Der Flaneur beobachtet sich selbst, seine Handlungen, Gedanken und Gefühle; er geht auf die verbalen Ausbrüche der Menschen ein oder bleibt stumm, um sie sprechen zu lassen. Während seines Streifzugs prasselt ein Kaleidoskop an skurrilen Erlebnissen auf ihn nieder: Ohne Rücksicht wird hier ausgeteilt, belauscht, festgehalten. Mit Witz und Ironie mischt er sich dabei ins Leben Unbekannter ein, immerzu über das Dasein und seine Ausformungen staunend … Am Abend schließlich ist die Stadt eine andere. Und er mit ihr, denn um ein Teil von ihr zu sein, muss er sich öffnen.
„Das ist eine Konstante im Universum. Diese Punks, die tagtäglich beim U-Bahn Ausgang um eine kleine Spende bitten. Solange es sie gibt, denkst du, brauche ich mir keine Sorgen zu machen.“
„Siehst du, wie erbärmlich das Ding in deiner Hand? Da spuck ich doch drauf. Brauchen wir hier nicht. Brauchen wir dieses Unkraut hier? Bei uns? Nein, brauchen wir nicht. Komm, schmeiß es rüber. Ja, einfach rüber. Da! Über den Gartenzaun. Zum Nachbar hin. Keine falsche Scham. Jetzt mach schon! Rüber damit. Soll er sich darum kümmern.“
Auszüge aus: Sanfter Asphalt (Roman), Löcker Verlag, 2017
PRESSESTIMMEN zu „Sanfter Asphalt“:
„Norbert Krölls Debütroman ist mutig und ehrlich. Ein Stadtroman als Liebeserklärung an eine Stadt, der weit weg ist von jeder Sentimentalität oder Verklärung. Das zeigen auch seine Fotos. Wien, wie er es sieht. Gegenden, wo eher kein Tourist hinkommen wird. Details von Wien, die sonst übersehen werden.“
(Michaela Monschein, Ö1)
„Im Zentrum steht nun aber nicht so sehr die Entwicklung einer weniger engen Weltsicht, … sondern eine Auffädelung launig-spitzfindiger Reflexionen über die urbane Gesellschaft … Tatsächlich ruht unter Sanfter Asphalt spürbar ein schönes, philosophisches Potential.“
(Roman Gerold, Der Standard)
„Sanfter Asphalt von Norbert Kröll ist ein bemerkenswertes Buch.“
(Philipp L’heritier, FM4)
„Norbert Kröll bändigt für Lesende den Malstrom des Banalen in poetischen Bildern. Sprachgenau in Assoziationen, die das Wien seines Du zu Bildern im Kopf werden lassen. Dieser Hauptstrang des Romans schwankt in der autorischen Geste zwischen Kafka und Kerouac, scheint die Sinnlosigkeit des Menschen thematisieren zu wollen. Quasi im Gegenschnitt flicht Norbert Kröll Sozialpornografisches ein, Notate aus der Wüste des Realen … Ein solider Erstling.“
(Reinhard Kacianka, DIE BRÜCKE)
„In diesem Roman wartet jemand ab – er ist knapp unter 30 und wartet, dass das Leben beginnt. Das ist genug, um dieses Traummännlein, neugierig lesend, zu beobachten.“
(Peter Pisa, Kurier)
„Ein Roman, der im Winter spielt und dennoch voller Frühlingsgefühle ist: für Frischverliebte und solche die es noch werden wollen.“
(Jürgen Weber, Buchmagazin Literaturhaus Wien)